Tag 4: Von Kärnten bis Osttirol – und ein bisschen Regen

Am heutigen Tag (22.6.2019) geht es weiter nach Osttirol. Eine ca. 250km lange Tagesetappe ist geplant.

Um 5:30 hat es in Bad Eisenkappel noch so richtig stark geregnet, dass ich sogar munter davon geworden bin. Oje, ausgerechnet heute – wo ich ja die sehr spektakuläre Felbertauernstrasse befahren möchte. Um 6:30 packte ich dann wieder meine Sachen für das Motorrad zusammen. Es hat nun aufgehört zu regnen.

Beim Frühstück traf ich meine Nachbarzimmer-Kollegen – die sind ebenfalls mit dem Motorrad unterwegs. Sie fahren aber in die gegengesetzte Richtung wie ich – auf die Koralpe und dann nach Slowenien. Wir diskutieren viel über die schönen Motorradstrecken und ich bekam ein paar nützliche Tipps für meine heutige Strecke, die durch ganz Kärnten bis nach Osttirol führt.

Um 7:30 ging es los – zunächst tankte ich mein Motorrad noch voll (7,50 Euro) und dann ging es Richtung Ferlach, Finkenstein (am Faaker See), Arnoldstein, Hermagor und schließlich Kötschach. Auf dieser Strecke begrüßte mich kein einziger Regentropfen. Die Straßen waren jedoch nass und ich fuhr daher eher langsam. Wie es aussah, fuhr ich dem Regen jedes Mal wieder davon.

Um ca. 10:30 war ich dann auf der B110 Richtung Lienz unterwegs. Vor mir türmten sich immer dunkler werdende Wolken. Schließlich begann es leider doch zu regnen. Ich fuhr schnell zu einem Parkplatz und traf dort entgegenkommende Motorradfahrer. Diese kamen gerade von der Felbertauernstrasse und hatten leider viel Pech mit dem Wetter – in Lienz (ca. 20km vor mir) sollte es über 10l in wenigen Minuten geregnet haben. Der Pegelstand der Isel / Drau war enorm gestiegen – und der Fluss schaute aus wie ein reißender Wildfluss. Ich schlüpfte also zackig in mein Regengewand (zum Glück habe ich mir vor meiner Reise noch eines besorgt) und fuhr nach Lienz. Der befürchtete Wolkenbruch blieb zum Glück aus. Es gab nur ein paar kleine Regenschauer die rasch vorübergingen.

In Lienz war dann komischerweise ein 5km langer Stau Richtung Felbertauern. Es waren sehr viele andere Motorradfahrer unterwegs. Logisch, das ist eine der beliebtesten Motorradstrecken Österreichs und heute ist Samstag an einem verlängerten Wochenende.

Bevor es auf eine Seehöhe von über 1600m aufwärts ging, stärkte ich mich noch mit einer warmen Gulaschsuppe. Um ca. 13:00 Uhr war ich dann endlich am Süd-Portal des Felbertauerntunnels angekommen. Die Maut beträgt 10,- Euro für Motorradfahrer. Der Tunnel (5280 m lang) selbst war angenehm zu durchfahren, obwohl ich dann schon froh war, als ich am Nord-Portal bei 1650m Seehöhe endlich wieder frische Alpenluft atmen konnte. Die Temperaturen sanken auf ca. 10°C und daher machte ich mich rasch auf den Weg ins Tal – Richtung Mittersill. Um ca. 14:00 Uhr bin ich dann dort angekommen. Hier habe ich für heute mein Zimmer gebucht (ca. 5km außerhalb der Stadt). Am Abend werde ich dann nochmals in die Altstadt schauen und mir ein Restaurant suchen. Vielleicht treffe ich ja wieder ein paar alte Gesichter hier – ein paar Motorradfahrer, die ich heute getroffen habe, sind auch hier in Mittersill untergebracht.